Die beiden lutherischen Kirchen in Chile
Unser Martin-Luther-Bund ist seit vielen Jahren mit den Lutheranern in Chile verbunden. Besonderer Ausdruck dieser Verbindung ist die Fundación Luterana en Chile, der Mitgliedsverein des Martin-Luther-Bundes in Chile. 2005 war es sogar möglich, dass eine kleine Besuchergruppe aus dem Vorstand des Martin-Luther-Bundes die Fundación Luterana en Chile, die Lutherische Kirche in Chile (ILCH) und die Evangelisch-Lutherische Kirche in Chile (IELCH) besucht hat.
Vor kurzer Zeit sind wir im Martin-Luther-Bund darauf aufmerksam geworden, dass schon 2012 eine wichtige Veröffentlichung über den Prozess der Spaltung der evangelisch-lutherischen Kirche in Chile vorgelegt worden ist:
Lenski, Daniel; Rat der Lutherischen Kirchen in Chile (Hrsg.) (2012): Die Spaltung der evangelisch-lutherischen Kirchen in Chile 1974/75. Köln: Roland Reischl Verlag.
Das in deutscher und spanischer Sprache verfasste Buch wird von den Repräsentanten der evangelisch-lutherischen Kirchen in Chile besonders empfohlen:
"Die Untersuchung der Geschichte will dabei helfen, das Flechtwerk zu verstehen, in das wir mit eingewebt sind, als Einzelperson, als Gemeinschaft und als Kirchen. Und dabei stellen sich die Fragen ein nach Ursachen, Beweggründen, Hindernissen, Interpretationen, Träumen, Enttäuschungen und Missverständnissen. Denen von damals und denen von heute. Denen auf der einen und denen auf der anderen Seite. Und dann die entscheidende Frage: Was machen wir mit unserem Erbe? Wie wollen wir weiterstricken in die Zukunft?" (Luis Alvarez, Kirchenpräsident der IELCH; Jürgen Leibbrandt, Kirchenpräsident der ILCH; Siegfried Sander, Bischof der ILCH).
Der Verfasser stellt zuerst den politisch-gesellschaftlichen Kontext dar (die Regierung Allende, die Militärregierung, die Kirchen nach dem Putsch), dann die "Geschichte der IELCH in Chile bis 1973", dann im Kapitel 3 den Vorgang der Spaltung mit Hervorhebung der wichtigen Synoden in Vitacura und Frutillar und thematisiert zum Abschluss "die zentralen Akteure" (Pfarrer, Gemeinden, das kirchliche Außenamt der EKD).
Besonders wichtig ist, dass der Autor neben dem Quellenstudium in Deutschland die Archive vor Ort in Chile ausgewertet und Zeitzeugen befragt hat. "Das vom Rat der Lutherischen Kirchen in Chile herausgegebene Buch fasst die Ergebnisse zusammen, präsentiert die Akteure und ordnet das Geschehen in den politischen sowie den kirchenhistorischen Kontext ein", so der Verlag auf seinem diesbezüglichen Werbeblatt.
Allen Interessierten an unseren Partnern in Chile sei diese Veröffentlichung empfohlen.